9. November 2018

Der erste Tag vom Rest meines Lebens!

Ankunft in Australien

Nun bin ich endlich in Australien. Wie mein Flug war? Am besten wir reden nicht drüber.

Nach 15 Stunden Flug von Dubai nach Sydney und ein durchgängig schreiendes Kind, habe ich nur noch Zombies im Flugzeug gesehen. Schlafen konnte von uns nämlich keiner. Woran das wohl lag?!

Ich möchte mich ja nicht beschweren, ich hatte bei dem ersten Flug von Frankfurt nach Dubai ein nettes älteres Paar neben mir Sitzen und der Flug verging wie im Flug. Leider nicht der letzte Flug, der kam mir wie 15 Stunden vor.. ups, waren ja auch 15 Stunden.

Nach dem Heulkonzert und der daraus resultierenden Folterung, ging es dann weiter zu der Passkontrolle. Über die Passkontrolle habe ich mir wahrscheinlich am meisten Gedanken gemacht. Was wird der Kontrolleur mich fragen? Wird es Probleme geben? Ist alles mit meinem Visum in Ordnung? Hoffentlich verstehe ich alles, was der Kontrolleur mich fragt. 

Nervös ging ich zu dem Schalter und ein asiatischer Kontrolleur begrüßt mich:

“How are you?”

“Oh.. ehm.. I´m fine, thank you!”

“Can you give me your pass, please?”

Sorry?”

“Your pass please!”

“Oh ja, sorry!” 

Als der Kontrolleur mein Pass sah, switchte er plötzlich auf deutsch um:

“Ah duo bist ausch Deutchland, aus Offenbach am Main. Sehr guut”

“Herzlich Willkomen in Australia. Viel Spash!

Ganz verblüfft ging ich weiter. Hatte ich es geschafft? War das alles? Kein Stempel.. nichts?

Mir blieb erstmal nichts anderes übrig und ich ging weiter zu der Gepäckausgabe. Mein Rucksack drehte auch schon seine Runden und ich konnte ihn schon direkt an mich nehmen. So ging ich weiter und ich kam zu der Zollkontrolle. Nach Abgabe meines Einreiseformulares schickte der Zollbeamte mich in Gang “E”. Als ich den Gang so entlang ging, wusste ich dann auch schon wofür Gang “E” stand. Ich sah nämlich schon ein fettes “Exit” an einer Tür stehen. Ich verstand die Welt nicht mehr. War das schon alles? Wieso bekomme ich keine Stempel? Ich wollte schon wieder zurück gehen und fragen, ob alles stimmt und es keine Missverständnis gab. Ich entschiede mich aber dennoch die Tür “Exit” zu nehmen. Hinter der Tür standen schon eine menge Leute und hielten Schilder hoch mit irgendwelchen Namen von Hotels oder Reisenden. Ich musste also in der Ankunftshalle angekommen sein. So wie es aussah war ich in Australien, Sydney. Ich hatte es also geschafft!

Du bist für dein Leben verantwortlich!

Die ersten Wochen sind nun vorüber und ich muss gestehen es war nicht ganz einfach sich einzuleben. Es gleichte einer Achterbahnfahrt. Die Auffahrt hoch auf den höchsten Punkt der Achterbahn, war sehr zäh gewesen. Jeden Tag regnete es und es gab keine Möglichkeit die Stadt zu erkunden. In Kontakt mit anderen Leuten kam ich schnell, nur kamen alle aus Deutschland.

War es das, was ich mir von Australien vorgestellt habe? Ich fühlte mich eigentlich so als wäre ich in Deutschland… nur Deutsche um einem rum und es regnet. Doch ich ließ mich nicht hängen.

Das Wetter ist scheiße? Scheiß darauf! Ich nutze die Zeit sinnvoll und erledige ein paar Sachen, schreibe ein Blog.

Es sind nur deutsche um dich? Ich ändere es! Ich suche mir ein neues Hostel und hoffe auf internationale Bekanntschaften.

So komme ich zu einer Lebensweisheit, die ich im laufe meines Lebens gelernt habe. Übernimm die Verantwortung für dein Leben! Dir passt was im Leben nicht? Dann ändere es! Du bist für dein Leben verantwortlich und kein anderer! So warte nicht, bis sich was ändert, sondern sei du der denjenige der es ändert! Und akzeptiere das was du nicht ändern kannst!

Lernen alleine zu sein

Ich habe also diesen Blog gestartet, da es die ganze Zeit regnete und habe das Hostel gewechselt, da mir einfach viel zu viele Deutsche um mich waren.

Die Räume im neuem Hostel waren zwar sauber, aber die Bäder ziemlich herabgekommen und mit den Leuten kam ich nicht so richtig in Kontakt. Zwar unterhielt ich mich mit einigen, aber es kam nicht zu gemeinsamen Unternehmungen.

Ich hatte das Hostel für 5 Tage gebucht und habe in dieser Zeit einiges alleine unternommen. Ob ich mich alleine fühlte? Ja, das fühlte ich mich! Aber es war dennoch eine schöne Erfahrung, ganz alleine durch die unbekannte Stadt Sydney zu ziehen und sie zu erkunden. So saß ich alleine in Restaurants, in Parks oder an schönen Straßenecken und hörte den Straßenmusikanten zu. Ich saugte viel mehr Details von der Stadt auf, da ich wirklich mit mir alleine war.

Menschen kommen und gehen

Da ich mich nicht in meinem neuen Hostel wohlfühlte, entschiede ich mich wieder zu meinem ersten Hostel zurückzukehren. Das Hostel war nämlich sehr sauber und es gab ein Aufenthaltsraum, wo man ständig mit Leuten in Kontakt kam.

Die erste Nacht in meinem alten Hostel begann mit neuen Bekanntschaften. Ich lernte Julia kennen. Julia kommt aus Spanien und ich versuchte mich mit meinem grottenschlechten Englisch mit ihr zu unterhalten. Ständig unterbrach unser Gespräch, da ich wieder auf mein Handy schauen musste, um mir ein Wort mit dem “Google Translater” übersetzen zu lassen. Heute können Julia und ich über meine Anfangsschwierigkeiten lachen. Sie lacht auch immer noch über meinen deutschen Akzent. Pssst.. ich lache aber auch über ihren spanischen Akzent.

Durch Julia lernte ich Romina aus Portugal und Kjel aus Deutschland kennen. Durch Kjel lernten wir Hannah und Fiona aus England, Mark und Stuart aus Schottland kennen und durch Stuart und Mark lernten wir Miriam aus Deutschland und Paul aus Irland kennen. Es ist verrückt, wie man durch eine einzige Person so viele Menschen kennenlernen kann. Endlich hatte ich Leute kennengelernt mit denen ich mich auf Englisch unterhalten konnte. Mir ist zudem aufgefallen, dass dies meine ersten internationalen Freunde überhaupt sind. Wir verbrachten einige schöne Tage in Sydney und ich lernte mehr das Nachtleben von Sydney kennen. So schön die Zeit war, mussten wir uns leider von Romina wieder verabschieden. Romina entschied sich nämlich weiter nach Melbourne zu ziehen.

So merkte ich, dass ich eine ganze entscheidende Sache noch lernen muss;

Nämlich das, dass Menschen kommen und gehen im Leben. In diesem einem Jahr, werde ich wahrscheinlich noch so viele tolle Persönlichkeiten kennenlernen und ein paar werden sich wieder verabschieden. Manche wird man wiedersehen und manche nicht. Das Leben geht trotzdem weiter und es bedeutet nicht das Ende, wenn ein Mensch ein verlässt, sondern ist der Anfang für was Neues! 

Wenn ich jetzt so zurückblicke, bin ich echt froh, dass ich Julia kennengelernt habe und die Achterbahn so ins rollen gekommen ist. Hinter jeden Menschen steckt eine Geschichte und mit jeden Menschen kann man neue Geschichten schreiben. Ich hätte niemals gedacht, dass man so einfach mit Leuten in Kontakt kommen kann und verstehe jetzt überhaupt nicht mehr, warum wir Deutschen immer noch so verklemmt sind?! Warum sprechen wir nicht Personen einfach an, die uns auffallen oder die wir näher kennenlernen möchten? Egal ob wir gerade irgendwo im Supermarkt in der Warteschlange stehen, durch die Straßen laufen oder im Zug sitzen. Ein einziger Satz oder eine Frage wie: “Woher kommst du?” reicht, um vielleicht einen Menschen kennenzulernen, mit den man den nächsten Urlaub, die nächste Party oder einfach den nächsten Tag verbringt. Vielleicht entwickelt sich eine große Freundschaft oder vielleicht auch eine Beziehung. Wieso lassen wir uns tagtäglich viele tausende Situationen entgehen?!

Lernen vom Leben

Das erste mal im Leben habe ich keinen Alltag. Ich muss nicht aufstehen für die Schule oder Arbeit. Ich habe Zeit für mich und kann selber entscheiden, was ich machen will am Tag, was ich in diesem einem Jahr erreichen will. Es fühlt sich nicht wie Urlaub an, dass ich mal für 3 Wochen meine Batterien aufladen kann und mal nichts tun muss. Nein, ich will jeden Tag was unternehmen, erleben und neues lernen.

Trägheit und Müdigkeit spüre ich nicht mehr. Ich bin jeden Tag motiviert was zu unternehmen… ein Gefühl was ich noch nie so hatte.

So fällt mir auf wie wichtig es mir ist, Englisch zu lernen, um mich endlich mit jeden unterhalten zu können und mich richtig ausdrücken kann, dass der gegenüber der aus einem ganz anderen Land kommt, versteht wie ich mich fühle, was ich denke und was mir wichtig ist. 

So fällt mir auf, wie sehr ich es schätze neue Menschen kennenzulernen und die gemeinsame Zeit genieße.

So fällt mir auf, dass ich endlich Gitarre spielen lernen möchte, um endlich in meinem Leben ein Instrument spielen zu können.

So fällt mir auf, wie sehr ich es genieße draußen im Park zu sitzen und das Wetter ausnutze, um meinen Gedanken freien lauf lasse.

So fällt mir auf, wie sehr ich mich auf die Zukunft freue und auf all das schöne was mir widerfahren wird.

So fällt mir auf, wie sehr ich meine Gefühle, Erlebnisse und Erfahrungen teilen möchte. 

Und so beginnt jeder Tag mit neuen Erlebnissen, Eindrücken, Erfahrungen und Gefühlen.

Gestern war Gestern

Morgen ist morgen

Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens!

Cheers!

Euer Fabian


Comments 3:

#1 Spontacts Andi 😉 (Saturday, 10 November 2018 11:06)

Hallo Fabian,

es freut mich sehr zu hören…entschuldige natürlich zu lesen ;)…dass du so tolle Erfahrungen sammelst. Du wirst auch in diesem Jahr viel Erleben, was dich suf der einen oder anderen Weise in deinem Leben weiterbringen wird und woran du dich immer wieder erinnern wirst. Die meisten Erinnerungen werdeb positiv dein und selbt die Negativen helfen dir später im Leben weiter. Für mich war das eine Jahr Auszeit nach wie vor das beste Jahr in meinem Leben und obwohl es schon fast wieder 8 Jahre her ist, kommt es mir manchmal vor als sei es gestern gewesen. Ich wünsche dir, dass du genauso viele tolle Erlebnisse sammeln wirst, doch seindir sicher, dass es auch so kommen wird Ich wünsche dir alles Gute und bin gespannt auf deine nächsten Bloggeinträge. Liebe Grüße Andi

#2 Steffi (Friday, 23 November 2018 09:28) Ein wunderschöner Beitrag Weiterhin eine genauso spannende wie lehrreiche Zeit Cheers Steffi

#3 Heike Hellmann (Monday, 07 January 2019 07:17)

Hallo Fabian, ein gelungener und sehr offener Bericht. Ich freue mich dass Sie in der kurzen Zeit schon soviel erfahren durften. Berichten Sie uns weiter von Ihrer erfahrungs- und erlebnisreichen Zeit und genießen Sie jeden Augenblick und jeden Atemzug. Viele Grüße aus dem nasskalten und trüben Rodgau.

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